Quergelesen ist eine Reihe auf meinem Blog, in der ich andere Literaturfans, die gern über Bücher schreiben, vorstelle. Ihre Blogs sind sowohl kreativ gestaltet als auch unglaublich informativ. Beim Durchstöbern stößt man immer wieder auf neue Ideen, wie man das Thema Literatur seinen Lesern näher bringen kann – so zum Beispiel die selbstgeschriebenen Texte auf paper and poetry blog. Bei jedem Blog, den ich hier vorstelle, macht es Spaß, sich von einer Seite zur nächsten zu klicken. Man erkennt bei jedem einzelnen Beitrag, wie viel Herzblut zwischen den einzelnen Zeilen steckt und mit wie viel Mühe und Ehrgeiz sie ihre Leserschaft aufgebaut haben. Und was mir besonders wichtig ist: sie schauen über den literarischen Tellerrand hinaus.
Da es mir bei jedem Beitrag von Quergelesen wichtig ist, dass die Persönlichkeit des vorgestellten Bloggers nicht verloren geht, habe ich mich dazu entschieden, mit jedem ein Interview zu führen.
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PAPER AND POETRY BLOG
Hinter dem paper and poetry blog steckt Mia. Noch bevor sie selbst lesen konnte, hat sie sich in Bücher verliebt und konnte schon in Kindheitstagen ihre erste kleine Bibliothek aufbauen. In ihrer Freizeit ist sie kaum noch ohne begleitende Lektüre anzutreffen; sie hat schon in der Schule heimlich die Nase in ein Buch gesteckt und später sogar Germanistik studiert. Nun teilt sie ihre Liebe zur Literatur mit anderen Buchliebhabern auf ihrem Blog. Hier rezensiert sie nicht nur Romane, sondern versucht sich auch an eigenen Texten. Vor allem das recht schlichte und minimalistische Design regt beim paper and poetry blog zum Weiterklicken und -stöbern an. Mia ist außerdem auf Instagram und Goodreads zu finden.
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MIA ÜBER DAS BLOGGEN
Seit wann gibt es deinen Blog?
Den gibt es jetzt seit knapp zwei Jahren. Oh, wow. Tatsächlich! Das war mir bisher gar nicht wirklich bewusst; die Zeit vergeht einfach so fix. Mir kommt es vor, als hätte ich erst gestern meinen ersten Text in diesem Internet verfasst. Verrückt!
Wieso hast du mit dem Bloggen angefangen?
Das ist einfach so passiert. Eine ganze Weile bin ich „bloß“ anderen Buchblogs gefolgt, ohne mich selbst wirklich einzubringen und habe mir dann irgendwann gedacht: das möchte ich auch, im Internet über Bücher reden – und da ich eh viel und gerne lese sowie schreibe, naja, da habe ich einfach angefangen.
Wie würdest du den Stil deines Blogs beschreiben?
Puh. Ich würde sagen, mein Blog ist sehr persönlich, auch wenn ich natürlich nur einen ganz, ganz kleinen Teil meines Lebens tatsächlich teile. Wenn ich über Bücher schreibe ist das immer ein Stück von mir, weil Bücher etwas mit mir machen und dieses Gefühl versuche ich in Rezensionen zu verarbeiten und anderen zu vermitteln. Gleichzeitig versuche ich natürlich trotzdem, eine gewisse Objektivität einzuhalten. Was ein Buch mit mir persönlich anstellt, muss ja nicht zwangsläufig mit jemand anderem geschehen.
Wie wichtig ist dir das gegenseitige „Networking“ mit anderen Bloggern?
Ich mag den Austausch! Das ist der Hauptgrund, warum ich überhaupt im Internet über Bücher schreibe. Es ist toll, sich mit anderen über Gelesenes auszutauschen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, die Perspektive zu wechseln oder auch einfach nur die eigene Liebe für Bücher mit anderen teilen zu können. Das gibt mir sehr viel.
Wie gehst du mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu deinem Blog um?
Wenn Kritik angebracht und konstruktiv ist, finde ich sie gut. Alles, was unangemessen und schlichtweg beleidigend ist, versuche ich so gut es geht zu ignorieren. Das fällt natürlich nicht immer leicht, aber gerade im Internet, wo es so einfach ist anonym bei anderen seinen eigenen Frust abzuladen, muss man nicht nur Mut, sondern auch ein dickes Fell mitbringen. Außerdem: man kann, soll und darf es nicht jedem recht machen!
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MIA & LITERATUR
Wenn du einen Tag als fiktiver Charakter verbringen könntest, welcher wäre das? Was würdest du machen?
Ich glaube, ich wäre gerne mal für einen Tag Harry Potter. Alleine schon, weil ich eh auch so eine Brille trage, ungefähr zur gleichen Zeit Geburtstag habe und äh, ich meine, Harry kann zaubern, ja? Das ist doch ein Grund und das würde ich dann auch ordentlich testen! (Zum Beispiel einen Teller zaubern, der sich immer wieder mit Pommes füllt.) Hauptsächlich wünsche ich mir aber einfach so einen Tarnumhang für schlechte Tage, ein fliegendes Auto und eine Eule, die mir jeden Morgen die Post auf den Frühstückstisch wirft.
Hast du dich selbst einmal ans Schreiben eines Buchs herangetraut? Wie ist es gelaufen?
Ja, ich schreibe aktuell an einem „Buch“. Ich setze das mal in Anführungszeichen, weil ich überhaupt nicht weiß, was daraus wird. Wie es gelaufen ist kann ich daher auch noch nicht sagen, weil mir immer noch der Schluss fehlt. Nicht so professionell, ich weiß. Aber nach einem fertigen Plan kann ich nicht schreiben, das funktioniert nicht. Bei mir entwickelt sich die Geschichte während des Schreibens im Kopf, was natürlich zu zahlreichen Änderungen führt und unnötig viel Umschreibarbeit kostet, die ich mir anderenfalls sparen könnte. Eine grobe Idee gibt es natürlich, nur halte ich mich selten daran.
Welches war das erste Buch, das du je gelesen hast?
Das erste Buch, das ich je (ganz alleine) gelesen habe, müsste Geschichten vom Franz von Christine Nöstlinger gewesen sein. Ganz sicher bin ich mir aber nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich dieses Buch geliebt und immer wieder von vorne angefangen zu lesen, bis ich meine Mama soweit hatte, mir den nächsten Band zu kaufen. Franzl war meine erste große (Buch)liebe!
Welches Buch würdest du jedem einmal weiterempfehlen? Warum?
Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada, weil er zum einen ein großartiger Erzähler ist und seine Figuren unfassbar authentisch zeichnet und zum anderen berichtet er über Themen, die grundlegend wichtig sind. In diesem Roman geht es um den Widerstand der „Kleinen Leute“ während des Zweiten Weltkrieges und dabei moralisiert er, ohne den Zeigefinger tadelnd zu erheben. Man rauscht nur so durch das Buch und am Ende ist man fassungslos und belebt zugleich.
Liest du lieber Printausgaben oder E-Books?
Print, Print, Print mit unzählbar vielen Ausrufezeichen!! E-Books sind natürlich total praktisch in vielerlei Hinsicht und ich schätze sie sehr für längere Zugfahrten, Krankenhausaufenthalte oder wenn man aufgrund eines Handicaps Printausgaben nicht so gut lesen kann, dennoch fehlt mir bei digitalen Büchern immer das gewisse Etwas und ich schwöre, das Lesen macht mir nicht so viel Spaß und es kommt irgendwie weniger an, auch wenn der Inhalt selbstverständlich identisch ist.