Diese Rezension kann Spoiler zum ersten Band, Ein ganzes halbes Jahr, beinhalten.
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WORUM GEHT ES?
„’Du hast mich mitten ins Herz getroffen, Clark. Vom ersten Tag an, an dem du mit deinen lächerlichen Klamotten hereingestapft bist. Du hast mein Leben verändert.‘
Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.“ (Quelle: Rowohlt Verlag)
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MEINE MEINUNG:
Als ich mit Ein ganzes halbes Jahr fertig war, dachte ich eigentlich, Lou würde mit ihrem Leben klar kommen. Der Brief von Will gab ihr Hoffnung, zeigte ihr die vielen Möglichkeiten, die ihr Leben zu bieten hatte und gab ihr die Chance mit der Vergangenheit abzuschließen. Ich war guter Dinge, doch dann las ich Ein ganz neues Leben …
Louisa Clark ist mit ihrem Leben kein bisschen voran gekommen. Sie wohnt in London in einer kleinen Wohnung, die viel zu überteuert ist, arbeitet am Flughafen in einer Bar bei der sie ein lächerliches Kostüm tragen muss und trauert in jeder freien Minute, die sie hat, um Will. Ich war erschrocken und enttäuscht als ich mitbekam wie sich ihr Leben veränderte. Was ist aus dem Studium geworden bei dem sie angenommen wurde? Nichts in London scheint der Louisa Clark aus Ein ganzes halbes Jahr gerecht zu werden. Ihre verrückten Outfits liegen verstaut in Kartons, ihre Wohnung ist trist und nur spärlich eingerichtet – nichts erinnert an das Energiebündel aus Stortfold.
Dann, in einer sehr unrealistischen Situation, lernt sie Lily kennen und voller Überraschung wirft sich Lou buchstäblich vom Dach. Sam rettet ihr das Leben und scheint auch allgemein die Antwort auf all ihre Fragen zu sein, Lou aber trauert so sehr der Vergangenheit hinterher, dass sie das nicht bemerkt.
Lily wird dann als Tochter von Will Traynor vorgestellt. Für mich war sie nur der verzweifelte Versuch, den Miesepeter im Rollstuhl irgendwie für die Geschichte am Leben zu erhalten. Zwar ist sie auch sehr temperamentvoll und zeichnet sich durch einen starken Charakter aus, doch ihre Ähnlichkeit zu Will, die mehrmals im Buch angesprochen wird, habe ich nicht gesehen.
Lilys kompliziertes Leben hat mich am Anfang größtenteils genervt, doch für Lou war es die Rettung in letzter Sekunde. Mit ihren turbulenten Aktionen gibt Lily Louisa wieder einen Sinn und sie schafft es, die Frohnatur aus dem ersten Teil zurück zu holen. Langsam aber sicher nähert sich Lou ihrem alten Leben und schafft es auch, Will gehen zu lassen.
Sam stellt sich als perfekter Gentleman heraus, der Louisa glücklich machen könnte. Leider begreift sie dies erst ganz zum Schluss und ob die beiden eine Zukunft verdient haben bleibt auch offen.
Die Geschichte fand ich gut, nur hatte sie, meiner Meinung nach, zu wenig mit dem ersten Teil zu tun. Ich denke, dass war auch Jojo Moyes‘ Absicht, aber ich fand einige Situationen zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Auch im zweiten Teil bleibt offen, ob Louisa endlich restlos glücklich werden kann. Für alle, die auf ein wenig Fantasie und Abenteuer stehen, ist dieses Buch aber gut geeignet.
ECKDATEN ZUM BUCH:
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Seiten: 528
ISBN: 978-3-8052-5094-8
Autorin: Jojo Moyes
Originaltitel: After you
Übersetzerin: Karolina Fell
Preis: 19,95€ (Hardcover), 10,99€ (Taschenbuch), 9,99€ (E-Book) Direkt in deiner Buchhandlung kaufen.
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DIE REIHENFOLGE DER LOU-BÜCHER:
Ein ganzes halbes Jahr
Ein ganz neues Leben
Mein Herz in zwei Welten
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INFORMATIONEN ZUR AUTORIN:
Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Der Roman «Ein ganzes halbes Jahr» machte sie international zur Bestsellerautorin. Weitere Nr. 1-Bestseller folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf dem Land in Essex. (Quelle: Rowohlt Verlag)
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4 comments
Hey!
Ich fand auch, dass es wenig mit dem tollen 1. Band zu tun hatte, ABER wenn man es als alleinstehenden Roman betrachtet mit zeitlichem Abstand kann es gut gefallen. 🙂
Finde ich, zumindest.
Ich bin gespannt auf den 3. Band der Reihe, den ich mir noch kaufen muss.
Liebe Grüße,
Nicci
Hallo Nicci!
Ja, du hast recht, als alleinstehenden Roman hätte ich ihn definitiv besser bewertet. Aber um ehrlich zu sein, Ein ganzes halbes Jahr war so gut – alles was danach kommt hat es echt schwer 😀
Der dritte Band steht schon bei mir im Regal. Große Erwartungen habe ich noch nicht, aber vielleicht überrascht er mich ja 🙂
Liebe Grüße!