WORUM GEHT ES?
„August ‚Auggie‘ Pullmann (Jacob Tremblay) ist zehn Jahre alt. Er ist witzig, klug und großzügig. Er hat humorvolle Eltern (Julia Roberts und Owen Wilson) und eine phantastische große Schwester. Doch Auggie ist Außenseiter: Ein seltener Gendefekt hat sein Gesicht entstellt. „Was immer Ihr Euch vorstellt – es ist schlimmer“, notiert er in sein Tagebuch. Bisher wurde er zuhause unterrichtet und versteckte sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm, doch nun soll er eine reguläre Schulklasse besuchen. Nach anfänglicher Skepsis nimmt Auggie all seinen Mut zusammen und beschließt, sich den Abenteuern zu stellen, die das Leben für einen so außergewöhnlichen Jungen wie ihn bereithält…“ (Quelle: Studiocanal)
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MEINE MEINUNG:
Auggie ist wahrscheinlich einer der klügsten und inspirierendsten Zehnjährigen, die ich je auf der Leinwand kennenlernen durfte. Er ist witzig, hat eine ausgeprägt Fantasie und sein größter Traum ist es, einmal Astronaut zu werden. August klingt nach einem ganz normalen Jungen und das ist er auch, wäre da nur nicht dieser Gendeffekt. Etliche Male musste er schon operiert werden, immer mit dem Versuch, sein Gesicht so normal wie möglich aussehen zu lassen. Doch Operationen sind auch leider mit Narben verbunden und unter diesen wird Auggie schon bald leiden müssen.
August ist klug, witzig und liebenswürdig, doch schon bald werden ihn viele nur noch auf sein Aussehen reduzieren. Denn Auggie hat einen Gendefekt. Klick um zu TweetenDas Buch zum Film:
Bis vor Kurzem wurde er noch von seiner Mutter zu Hause unterrichtet, doch Mrs Pullman ist es wichtig, dass sich ihr Sohn so schnell wie möglich an ein normales Leben gewöhnt – und da gehört eine öffentliche Schule nunmal dazu. August und sein Vater sind weniger begeistert von der Entscheidung, denn Auggie sieht nicht aus wie alle anderen und vor allem bei Kindern kann das zu Schwierigkeiten führen. Und tatsächlich: sein erster Schultag verläuft alles andere als gut. Mitschüler meiden ihn, sie denken von ihm geht eine ansteckende Krankheit aus, beim Mittagessen sitzt Auggie allein und findet keinen Anschluss. Er bekommt Zettelchen mit gemeinen Kritzeleien zugesteckt und ihm werden hässliche Sprüche hinterher gerufen. Für einen Zehnjährigen, der bisher nur die Geborgenheit seines Zuhauses gewohnt war, ist dies der reinste Alptraum. Schlecht gelaunt und weinend tritt Auggie seinen Eltern nach dem ersten Schultag gegenüber und diese fragen sich nun, ob sie das richtige getan haben. Sollen sie ihren Sohn von der Schule nehmen oder darauf hoffen, dass sich die Hänseleien nach gewisser Zeit von selbst legen? Würden sie die Situation verschlimmern, wenn sie eingreifen? Und wie geht Auggies Schwester damit um, dass die volle Aufmerksamkeit ständig ihrem kleinen Bruder gilt und keiner bemerkt, dass es auch bei ihr alles andere als gut in der Schule läuft?
Der Film wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptcharakter und -erzähler ist dabei natürlich Auggie, aber man erhält auch Einblicke in, zum Beispiel, die Gedankenwelt seiner Schwester und ihrer besten Freundin. Die Aufteilung in die unterschiedlichen Blickwinkel fand ich unglaublich hilfreich für das Voranschreiten der Geschichte, denn sie tragen dazu bei, die Beziehungen der Personen untereinander besser zu vestehen. Außerdem verlieh es dem Aufbau des Films einen besonderen Schliff.
Vor allem Owen Wilson glänzt in seiner Rolle als Auggies Vater, Nate Pullman. Klick um zu TweetenWunder ist ein unglaublich herzergreifender Film. Da Mobbing ein zeitloses Thema ist, finde ich es wichtig, dass es in einem Film thematisiert wird, der auf alle Altersklassen abgezielt ist. Jacob Tremblay hatte mich schon in seiner Rolle als Fünfjähriger in Raum überzeugt, doch mit August Pullman übertrifft er sich nocheinmal selbst. Ich fand es erstaunlich zu sehen, wie viel Selbstbewusstsein und Charme er seiner Rolle verleiht. Auch Julia Roberts fand ich als Auggies Mutter unglaublich symapthisch und liebenswürdig, doch ich denke Owen Wilson hat mich am meisten beeindruckt. In einem doch recht dramatischen Familienfilm, bleibt er seinem lebenslustigen Image treu und schafft es, ernste Szenen mit ein bisschen Witz aufzulockern. Ich persönlich fand es wichtig, einen Charakter zu sehen, der bei einem doch kritischen Thema den Optimismus nicht verliert und daher denke ich, dass Owen Wilson seinem Vaterbild als Nate Pullman mehr als gerecht wird. Wunder verleiht seinem Titel alle Ehre und man sollte es sich nicht entgehen lassen, dieses kleine Meisterwerk zu sehen.
ECKDATEN ZUM FILM:
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Laufzeit: 113 min
Regisseur: Stephen Chbosky
Originaltitel: Wonder
Drehbuch: Stephen Chbosky, Steve Conrad, Jack Thorne
Produzenten: David Hoberman, Todd Lieberman
Preis: 9,99€ (DVD), 12,99€ (Blu-ray) Direkt in deiner Buchhandlung kaufen.
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INFORMATIONEN ZUM REGISSEUR:
Mit dem Film The Four Corners of Nowhere gab Stephen Chbosky sein Debüt als Drehbuchautor. Im Jahr 1999 veröffentlichte er seinen Roman Vielleicht lieber morgen, für dessen Filmadaption er außerdem das Drehbuch verfasste und Regie führte. 2017 war er ebenfalls als Drehbuchautor an dem Film Die Schöne und das Biest beteiligt. (Quelle: Wikipedia)
13 comments
Erst wollte ich den Film eigentlich nicht sehen, da ich dachte, dass er nichts für mich ist. Ich war dann positiv überrascht, dass er mir doch so gut gefallen hat. Fand ihn total kurzweilig und feel-good.
Ich hab den Film ebenfalls gesehen und es hat mich sehr berührt. 🙂 Deine Film-Rezession ist super gelungen
LG Nicola
Danke dir, Nicola. Es freut mich, dass sie dir gefällt 🙂
Hallo Marie-Theres 🙂
Ich hab den Film auch vor ein paar Wochen im Kino gesehen und du hast das alles sehr gut getroffen mit deiner Rezension! Allerdings fand ich, dass der Charakter von Julia Roberts mehr Tiefe hatte als der von Owen Wilson – sie hat mehr Entwicklung im Filmverlauf gezeigt, von Sorge und Zweifel hin zu Vertrauen und Zuversicht. Du hast aber definitiv recht damit, dass die Vaterrolle dem Film in vielen schwermütigen Momenten die Leichtigkeit zurückgibt, die eine Kindheit ja unbedingt haben sollte. Das war eh mein vorherrschender Gedanke während des Kinobesuchs: Was für eine unglaubliche Last Auggie mit sich herumträgt. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, wie sehr er später aufblüht und endlich echte Freunde findet!
Tolle Beitrag, danke dafür 🙂
Vielen lieben Dank für deine Worte! Natürlich hast du Recht, Julia Roberts als Mutter war sozusagen mit das Kernstück der Geschichte. Ich wollte sie auf keinen Fall außen vor lassen, nur hatte Owen Wilson den stärkeren Eindruck auf mich gemacht 🙂
Wie Auggie später aus sich herauskommt, fand ich auch „wunder“voll 😉
toller beitrag! eine kollegin hat das buch in der schule vorgestellt. da war ich schon total von der geschichte mitgerissen. dann habe ich den film angeschaut und war echt begeistert. so, so emotional und gut gespielt, von der ersten bis zur letzten sekunde!
Liebe Grüsse,
Carla
Hallo Carla. Lieben Dank für deinen Kommentar! Das Buch muss ich mir noch besorgen, das ist wahrscheinlich noch besser als der Film 🙂
Liebe Grüße!
Liebe Marie-Theres,
finde ich wirklich toll, die Idee deines Blogs!
Meine Neugier für den Film „Wunder“ hast du jedenfalls geweckt und Julia Roberts ist eh eine meiner Lieblingsschauspielerinnen:-)!
Vielen Dank für die informativen Beiträge, mit denen du sicherlich einigen sehr viel Zeit und Mühe ersparst:-)!
Lieben Gruß
Marta
Liebe Marta,
vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich sehr, dass dir mein Blog und vor allem die Idee der Inhalte gefallen. Auch was den Film „Wunder“ angeht, kann ich dir wirklich nur raten, ihn dir anzusehen. Du wirst nicht enttäuscht sein 😉
Liebe Grüße!
Es gibt viele Kinofilme bei denen ich mich gefragt habe wofür ich jetzt eigentlich das Geld ausgegeben habe (z.B. van Helsing, Hellboy 2 und ja, leider auch Star Wars: A new hope). Nicht so bei Wunder. Tatsächlich ist es einer der wenigen Filme die eigentlich nicht meinem Lieblingsgenre entstammen und mich trotzdem so beeindruckt haben, dass ich sie mir auf DVD / Blue Ray hole. Vorallem hat mich bei dem Film die Schauspielerische Leistung der Kinder beeindruckt, die Charakterzüge trotz ihres Jungen Alters und damiteinhergehenden limitierten Schauspielerfahrung extrem gut verkörpern und so den Zuschauer in ihren Bann ziehen. Daher kann ich dieser REzension nur Zustimmen: VOLLE KINOEMPFEHLUNG!!
Hallo Tobias,
es freut mich zu lesen, dass dir der Film genauso gut gefallen hat wie mir. Bei der schauspielerischen Leistung der Kinder kann ich dir nur zustimmen – wirklich Wahnsinn, was die Kleinen alles drauf haben!!
Liebe Grüße! 🙂
Hallo Marie-Theres,
Ja, das ist es.. macht mich ja schon ein wenig neidisch. Habe mich auch gerade durch deine anderen Beiträge geklickt. Wirklich super geschrieben! Noch etwas, das mich neidisch macht…
Ich danke dir für die lieben Worte. Es freut mich, dass dir mein Blog gefällt 🙂