REFLEXIONEN EINES MUGGELS
Im ersten Beitrag habe ich ein Butterbier-Rezept vorgestellt und gleichzeitig über die Wichtigkeit und Darstellung von Freundschaft in J.K. Rowlings Welterfolg gesprochen. Da sich in diesem Artikel alles um die beliebten Kürbispasteten dreht, die oft zu Veranstaltungen oder auf Molly Weasleys Mittagstisch zu finden sind, möchte ich mich einem weiteren einschlägigen Thema der Harry Potter Bücher widmen: die Familie.
Zwar muss Harry ohne seine Eltern aufwachsen und vermisst diese schmerzlich, doch an Vorbildern und familiären Wegbegleitern mangelt es ihm nicht. An erster Stelle sollte ich hier vielleicht die Weasleys nennen, denn Molly und Arthur behandeln Harry stets wie ihren eigenen Sohn. Dank ihnen bekommt er zum ersten Mal Weihnachtsgeschenke (Harry Potter und der Stein der Weisen), Mr. Weasley bietet Harry seelischen Beistand und eine helfende Hand bei seiner Gerichtsanhörung (Harry Potter und der Orden des Phönix) und Mrs. Weasley sorgt stets für sein Wohlbefinden. Durch Rons Freundschaft und vor allem auch dank des Zusammenhalts seiner Familie erfährt Harry, was es heißt, in einem behüteten Haushalt aufzuwachsen und findet hier gewissermaßen einen „Ersatz“ für die Menschen, die er nie kennenlernen durfte.
Aber auch seine Lehrer helfen Harry stets dabei, sich in Hogwarts zuhause zu fühlen. Remus Lupin und Albus Dumbledore sind hier vielleicht ganz oben auf der Liste zu finden. Lupin war nicht nur ein enger Freund von James Potter, im dritten Teil (Harry Potter und der Gefangene von Azkaban) wird er außerdem zu Harrys Lieblingslehrer und gleichzeitig auch Mentor. Er bringt ihm bei, sich gegen Dementoren zu verteidigen, wird für den Zauberschüler zu einer Schulter, an die er sich in schweren Zeiten lehnen kann und gemeinsam mit Dumbledore ist er einer von den Menschen, die ihr Leben für Harry geben würden. Dumbledore wird Vater- und Großvater-Ersatz zugleich, versucht dem jungen Potter stets eine behütete Kindheit und Jugend zu bescheren und sorgt sich hier und da vielleicht etwas zu viel um ihn. Doch obwohl Harry seine Eltern auf tragische Weise verloren hat, erfuhr er Liebe, Zuneigung, Halt und Unterstützung auf unterschiedlichen Wegen.
Obwohl Harry seine Eltern nie kennenlernen durfte, hat er durch seine Freunde, deren Eltern und seine Lehrer trotzdem erfahren, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Klick um zu Tweeten.
DAS HARRY-POTTER-KOCHBUCH
„Hört man Kürbissaft und Kesselkuchen, fühlt man sich sogleich in die Große Halle der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei versetzt. Dabei hat die kulinarische Welt der Zauberer und Hexen noch viel mehr zu bieten: Von Felsenkeksen über Butterbier bis hin zu Siruptorte und deftigem Braten enthält jeder der 7 Bände eine Vielzahl an Rezepten für jede Tageszeit und jede Lebenslage. Das inoffizielle Harry-Potter-Kochbuch versammelt über 150 magische Rezepte, leicht umsetzbar und Schritt für Schritt erklärt. Mit diesem Buch braucht man keine Hauselfen, um ein leckeres Gericht zuzubereiten, das sogar einen finsteren Kobold zum Lächeln bringen kann. Das unverzichtbare Geschenk für jeden Fan!“
Dinah Bucholz ist nicht nur bekannt für ihre hervorragenden Desserts, sondern auch noch Vollzeitmutter von vier Kindern, mit denen sie in Philadelphia wohnt. Ihre Leidenschaften fürs Kochen und für Harry Potter hat sie in diesem zauberhaften Kochbuch vereint. (Quelle: Riva Verlag)
Seiten: 256
ISBN: 9783742300294
Autor: Dinah Bucholz
Originaltitel: The Unofficial Harry Potter Cookbook
Übersetzerin: Birgit Walter
Preis: 19,99€ (Hardcover), 15,99€ (E-Book) Direkt in deiner Buchhandlung kaufen.
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DIE KÜRBISPASTETEN
Kürbispasteten gehören für mich in der Zauberwelt bei jedem Familienessen dazu. Da ich ein totaler Kürbispasteten-Neuling bin, war die Zubereitung sehr spannend und verlief mehr oder weniger erfolgreich. Es gestaltete sich recht schwierig, alle Zutaten zu besorgen; vor allem das Kürbispüree war fast unauffindbar und auch für das ungehärtete Pflanzenfett musste ich in mehr als einen Supermarkt fahren.
Zu Hause ging es dann an die Vorbereitung. Den Teig zu kneten war ohne eine Küchenmaschine gar nicht so einfach. Außerdem musste ich ihn auch recht trocken halten (obwohl im Rezept stand „zu nass ist weniger schlimm als zu trocken“), da er sonst nur schwer von den Fingern entfernt werden konnte. Das anschließende Ausrollen und Ausstechen der runden Formen ging dann jedoch recht schnell.
Beim Ausrollen der Formen sollte man darauf achten, dass sie nicht zu dünn werden, denn sonst läuft am Ende das Kürbispüree aus den Teigtaschen heraus. Des Weiteren sollte man die Füllung nicht zu großzügig verteilen – weniger ist hier wirklich mehr – da der Babybrei bei Hitze etwas flüssiger wird. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn beim Backen ist das Kürbispüree tatsächlich aus einigen Teigtaschen herausgelaufen, doch nachdem die Pasteten abgekühlt waren, konnte man dieses ganz leicht abkratzen.
Zutaten
- 150g Mehl
- 1 EL Zucker
- ¼ TL Salz
- 75g Butter, gekühlt und in Stücke geschnitten
- 45g ungehärtetes Pflanzenfett, gekühlt und in Stücke geschnitten
- 4-6 EL Eiswasser
- 225g Kürbispüree aus dem Glas oder aus der Dose (keine fertige Kürbiskuchenfüllung)
- 55g Zucker
- 1/8 TL gemahlene Muskatnuss
- 1/8 TL gemahlener Zimt
So wird's gemacht
- Mehl, 1 EL Zucker und Salz in die Schüssel einer Küchenmaschine geben und die Puls-Funktion mehrere Male betätigen, um die Zutaten zu vermischen. Butter und ungehärtetes Pflanzenfett auf der Mischung verteilen. Den Puls-Schalter etwa 15 Mal drücken, bis die Mischung wie Maismehl aussieht und keine weißen Flocken übrig sind.
- Die Mischung in eine Rührschüssel umfüllen und mit 4 EL Wasser besprenkeln. Mit einem Gummischaber glatt kneten. Wenn der Teig noch zu trocken ist, kannst du esslöffelweise Wasser zugeben (zu nass ist weniger schlimm als zu trocken). Den Teig zu einer Kugel formen, flach drücken und in Frischhaltefolie einwickeln. Im Kühlschrank mindestens 60 Minuten ruhen lassen.
- Den Backofen auf 200°C vorheizen. In einer Rührschüssel Kürbispüree, 55g Zucker, Muskatnuss und Zimt verrühren. Nun den gekühlten Teig 3mm dick ausrollen und mithilfe einer Untertasse (ca. 15cm Durchmesser) kreisrunde Stücke ausschneiden.
- In die Mitte der Teigstücke 2-3 EL Füllung geben. Den Rand mit Wasser benetzen und den Teig über die Füllung zusammenfalten. Die Enden mit einer Gabel festdrücken und mit einem Messer Schlitze in die Oberseite schneiden. Die Pasteten auf einem nicht eingefetteten Backblech etwa 30 Minuten backen, bis sie braun sind.
Anmerkungen
Für das Kürbispüree einfach mal bei den Babybreis schauen. Ich konnte zwar kein reines Kürbispüree finden, entschied mich dann aber für Kürbis und Kartoffeln und es schmeckte überraschend gut.
Geschmacklich war ich wirklich sehr überrascht. Die Pasteten bestehen aus einem Blätterteig, der wirklich sehr gut zu dem Kürbisgeschmack passt. Da ich kein großer Kürbisfan bin, hat eine Teigtasche für mich völlig ausgereicht; doch ich würde sowieso sagen, dass sie sich eher für einen Snack zwischendurch eignen und man sich nicht an ihnen satt essen sollte.
9 comments
Ich habe meine Harry-Potter-Besessenheit an meine Töchter weitergegeben. Zugegebenermaßen haben sie mich längst überholt, bei mir flaut das eher ab. Meine älteste Tochter hat auch das Koch- und das Backbuch. Es gab auch schon mal Kesselkuchen. Unser Lieblingsrezept ist das Walnussbrot von Mrs. Weasley, das machen wir häufiger mal und die Jüngste hat es sich auch schon für das Kindergartenbacken gewünscht. Auf die Kürbispasteten hast du mir jetzt richtig Lust gemacht, die hatten wir noch nicht.
Liebe Grüße,
Mona
Hallo!
Ach Mensch, was für ein tolles Thema für einen Blog – ich bin selbst in der Harry-Potter-Haupt-Generation aufgewachsen und war zu Beginn der Buchreihe in etwa so alt wie Harry und Co. Ich habe mich auch total mitreißen lassen, in den Schulpausen „What is this ticking noise…?“ gesungen und mir mit 12 eine Eule gewünscht. Lustiger Weise fand ich die Speisen nie so wirklich attraktiv – vielleicht ändert sich das ja durch deine Buchempfehlung!
Weiter so, herzliche Grüße, Alex(andra) von entspannt unterwegs.
https://www.entspanntunterwegs.wordpress.com
Hallo Alex,
lieben Dank für deinen Kommentar! „The mysterious ticking noise“ war auch ein großer Hit bei mir und meinen Freunden 🙂
Von den Speisen und Getränken hat mich auch nie sehr viel gereizt – mit Ausnahme vom Butterbier und Dumbledore’s Zitronenbonbons (die auch noch auf meinem Blog folgen werden) – aber das Buch macht wirklich neugierig, und dann möchte man doch das ein oder andere Rezept versuchen.
Liebe Grüße!
Klingt sehr interessant und werde ich jetzt in der Kürbiszeit mit meinen Kids nachbacken, die kennen Harry zwar noch nicht ( sind erst 6 und 3)aber sie backen gerne. Kürbispüree lässt sich supereinfach selbst machen: Kürbis ( am liebsten Hokkaido, den muss man nicht schälen) kleinschneiden, knapp mit Wasser bedecken und weichkochen, ca 10 bis 20 Minuten, pürieren und voila. Eignet sich pikant gewürzt auch vortrefflich für Kürbisravioli mit Salbeibutter, ein sehr beliebtes Herbstrezept bei uns.
Liebe Grüße Isa
Liebe
Hallo Isa,
vielen Dank für den Tipp! Das werde ich beim nächsten Mal direkt ausprobieren. Ich hoffe, die Pasteten werden euch schmecken 🙂
Liebe Grüße
Marie
Familie finde ich immer ein wundervolles Thema, auch die gefundene oder erwählte Familie wie bei Harry Potter. <3 Aber du vergisst eine wichtige Person für Harry, die tatsächlich sein Familienmitglied ist (wenn auch nicht blutsverwandt): seinen Patenonkel Sirius 🙂
Du hast vollkommen recht. Sirius habe ich komplett außen vor gelassen. Natürlich ist er für Harry eine der wichtigsten Bezugspersonen. Ich habe mich so sehr darauf konzentriert, den ersten Abschnitt nicht zu lang zu gestalten – der Fokus soll ja das Rezept sein – dass ich ihn dabei völlig vergessen habe. Tut mir leid Sirius. Vergessen ist menschlich. 😀
Hallo Marie,
ein wirklich toller Beitrag. ich stand auch schon häufiger vor dem Kochbuch und war mir unsicher, ob ich es kaufen soll oder nicht. Ich probiere zwar gerne Neues aus, koche aber total ungerne haha
Die Kürbispasteten sehen super lecker aus und klingen auch so. ich liebe ohnehin alles was mit Kürbis zu tun hat <3
Liebste Grüße
Ivy
Liebe Ivy,
danke für deinen Kommentar. Das Buch ist wirklich cool und ich bin zwar auch keine große Köchin, aber die meisten Rezepte sind recht einfach und schnell gemacht.
Die Pasteten gingen bei uns auch ziemlich fix weg. Da es bei uns nicht so oft Kürbis im Haus gibt, waren wir überrascht, wie lecker sie waren.
Liebe Grüße,
Marie